Eine Alltagsgeschichte aus dem Land, wo die schönen Möbel wohnen.
Sonnenaufgang – die Kinder hüpfen schon seit einer halben Stunde neben mir im Bett. Morgenstund, früher Wurm oder so ähnlich. Zuerst Kaffee, dann werden wir uns auf unseren Weg machen.
Ein Bett ist ein Bett. Ein Ort der Ruhe, Wohlfühloase, ein Versteck, um dem stressigen Alltag zu entfliehen. Aber auch Heimkino, Spielwiese und nicht zuletzt das beste Trampolin der Welt.
Der letzte Dunst hängt noch in den Baumkronen, tropft von Blättern und Nadeln. Im Spinnennetz taumeln 1000 kleine Diamanten. Wenn die Sonne durchglänzt und alles zum Funkeln bringt, werden sie sich auflösen und in einen anderen Aggregatzustand wechseln. Wir wandern durch den Wald, ein Kind auf den Schultern, dem anderen hinterherlaufend. Neugier und Tatendrang sind sein Motor.
Der Spaziergang im Wald macht den Kopf frei. Große Probleme werden kleiner, kleine Freuden größer. Man kann sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren und neue Kreativität schöpfen.
Nach dem Spaziergang machen wir kleine Gestecke aus den gepflückten Blumen und alles, was wir so finden konnten. Die Japaner nennen das glaub ich Ikebana. Soll sehr beruhigend sein. Wir vergleichen unsere Ausbeute: frische und getrocknete Blumen, formschöne Äste von uns. Moos- und Flechtenbüschel, drei Tschurtschen (deutsch: Tannenzapfen) und ein Stein im Korb der Kinder. Wahrnehmungen sind verschieden.
Diese Geschichte ist Teil unseres neuen Zirbenbooklets. Das gesamte Booklet findet ihr bei den Downloads.